Die Macht des Geldes und warum es uns langfristig (allein) nicht glücklich macht

Geld und Finanzen: Für die einen absolutes Lieblingsthema für die anderen die reine Existenzangst und Sorge. Ich möchte hier einmal aufzeigen, wie Geld uns dabei unterstützt, materielle Aspekte zu befriedigen und ein Gefühl von Sicherheit vermittelt, doch gleichzeitig keine Relevanz für dein persönliches Glück und deine Freiheit hat. 

Ein Blick zurück

Um unseren Bezug zu Geld verstehen, bedarf es einen Blick in unsere Historie. Reichtum und Wohlstand sind seit je her ein zentrales Thema der Menschheit. Dennoch hat besonders in den vergangenen 500 Jahren die zunehmende Relevanz von Wissenschaft (Galilei, Newton etc.), gepaart mit Skepsis sämtlicher Religionen (und Glauben) gegenüber dazu geführt, dass insbesondere in den westlichen Nationen die Menschen ihr Leben auf materielle Existenz ausgerichtet und aufgebaut haben. Die Wirtschaft ist spätestens seit der Industrialisierung Anfang des 20. Jahrhunderts unser zentraler Lebensmittelpunkt geworden. Materieller Reichtum ist DAS Symbol für gesellschaftliche Anerkennung und Status geworden. Die Menschen haben zunehmend ihr Leben am Wohlstand ausgerichtet, was bis heute einen großen Stellenwert einnimmt, gepaart mit einem gewissen Optimierungswahn (höher, besser, schneller). 

Auswirkungen auf unsere Generation

Diese Entwicklung ist wichtig zu betrachten, um unseres heutiges Verhältnisses zu Geld zu verstehen. Wir lernen seit Generationen von der Gesellschaft, Eltern und Großeltern, wie wichtig die eigene wirtschaftliche Situation ist. Wir suchen also die Sicherheit und Zufriedenheit im materiellen System und äußeren Bereichen, d.h. in einem guten oder sicheren Job (oder Karriere), Immobilien, Urlaube usw.. Unser ganzes Leben haben wir danach ausgerichtet, um eine gute Ausbildung oder Studium zu verfolgen, immer mit dem Ziel, finanziell gut abgesichert und erfolgreich zu sein. Wir dürfen nicht vergessen, dass hier auch die (finanziellen) Ängste unserer Eltern und Großeltern auf uns übertragen wurden, da viele noch Kriege und Armut erlebt haben. Daher ist an dieser Erziehung nichts Falsches, ganz im Gegenteil. Hinter der Erziehung, dass die eigenen Kinder wirtschaftlich sowie materiell gut abgesichert sind, steht der Wunsch nach einem "besseren Leben". Doch der Blick zurück zeigt, wie viel Wert und Macht die Menschen über Jahrhunderte hinweg dem Geld verliehen haben. Wir hinterfragen den Stellenwert von Geld kaum, da dies für uns "einfach so ist" und nahezu unser gesamtes Umfeld mit dieser Überzeugung zu Geld lebt, weshalb diese Ausrichtung für uns "normal" ist. 

Doch was ist für uns das bessere Leben und ist die gelernte Beziehung zu Geld gesund?

Ist denn Geld und materieller Fokus auch für uns selbst der Schlüssel zu einem besseren Leben? Aus meiner Sicht ganz klar Nein. Ohne Zweifel macht Geld das Leben leichter und bequemer, da wir nun mal in einer materiell geprägten Welt leben. Inzwischen wirkt sich der Markt sogar nicht mehr rein auf Güter aus, sondern auch lebenswichtige Dienstleistungen, wie dem Gesundheitssektor, der zunehmend von Geld (und Profit) bestimmt wird. Auch diese traurige Entwicklung zeigt, wie machtvoll Geld in unserer Gesellschaft geworden ist (und die Menschen es sind, die dies zugelassen haben). Es geht mir dabei nicht darum, Geld zu verteufeln oder als böse zu kategorisieren, ganz im Gegenteil. Finanzielle Sicherheit beruhigt in unserer Gesellschaft und kann zumindest existenzielle Sorgen stillen. Doch braucht es diese Sorge bei uns überhaupt, zumindest in dieser Ausprägung, die viele als blockierende Angst in sich tragen? In kaum einem anderen Land sind wir so sicher wie in Deutschland. Wir haben eines der besten Sozialsysteme dieser Erde und dennoch sind wir von Existenzängsten geplagt und strampeln uns ab und trauen kaum zu fragen, was wir uns für unser Leben denn wirklich wünschen. Daher stelle ich mir die Frage nach der Verhältnismäßigkeit und dem Glauben, den wir dem Finanziellen zuschreiben. Natürlich, fallen wir in das Arbeitslosengeld ist es sicher zu wenig, um noch teure Hobbies zu verfolgen oder in den Urlaub zu fahren, doch ein Dach über dem Kopf, Essen und gesundheitliche Versorgung haben wir sicher. Das sind Grundbedürfnisse und wir dürfen nicht vergessen, dass dies ein großes gesellschaftliches Privileg ist, was ein Großteil der Menschen auf der Erde nicht genießen kann. Dankbarkeit für das was wir haben ist ein Geschenk an uns, die Gier hingegen eine selbstzerstörerische Sucht. Daher sollte sich jeder von uns einzeln die Frage stellen, ob wir dem Geld weiterhin diese Macht zuschreiben wollen? Denn eins ist klar, unser Leben primär mit materiellen Fokus und dem reinen Streben nach Geld auszurichten, wird uns nicht glücklich machen. Wenn du ehrlich zu dir selbst bist, kennst du die Antwort aus Erfahrungen in deinem eigenen Leben. Wie oft hast du dir schon einen Konsumwunsch erfüllt (neues Auto, toller Urlaub oder Klamotten), hattest kurz Freude daran und danach war dieses Glücksgefühl wieder weg oder stark abgeschwächt. Konsum wirkt in unserem Kopf wie ein Drogenrausch - und dieser hält bekanntlich nicht lange an. Wollen wir weiter einem Rausch nach dem anderen hinterherrennen? Und kann dann Geld überhaupt noch für Freiheit stehen, wenn wir uns wie Süchtige verhalten? Die Frage kann nur jeder ehrlich für sich selbst beantworten. 

Und jetzt?

Frage dich, was dich tief in deinem Herzen glücklich macht und bedingungslose Freude in dir auslöst. Höre auf, dein Glück im Außen zu suchen, indem du materiellen Dingen zu viel Wert beimisst und Macht verleihst, um somit deine Lebenszeit ausschließlich dem Geld verdienen widmest. Und wenn du gerade vor einem existenziellen Aus stehen solltest, dann ist das ganz sicher nicht dein Ende, sondern eine Chance für einen Neubeginn und Perspektivwechsel. Frage dich, was dir wirklich wichtig ist im Leben. Was wäre, wenn du dich entscheiden müsstest zwischen Geld und deiner Gesundheit, Familie, Freunde oder der Erfüllung deiner inneren Werte wie Selbstbestimmung oder Liebe? Und ist es für DICH ehrlich schlimm, wenn weniger Geld da ist oder existiert diese Sorge vielleicht nur in deinem Kopf, weil du sie durch Prägung gelernt hast? 

 

Ob wir wollen oder nicht, Leben bedeutet Schmerz und Freude in einem und wir können nicht ständig alles erfüllt bekommen. Das ist die Wahrheit, vor der wir alle zu fliehen gelernt haben. Von einem bin ich überzeugt: Sobald wir keine Anerkennung durch andere -und somit Status- benötigen, können wir aufhören unser Glück im materiellen Außen zu suchen. Dadurch gewinnen wir ein Stück mehr innere Freiheit und folglich ist auch Geld nicht mehr dein Schlüssel zum Glück, sondern eine wunderbare Ergänzung, um Privilegien zu genießen oder mit anderen zu teilen. 

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